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Sonntag, 15 November 2015 19:53

Onlinedruck – Fluch oder Segen?

diedruckerei 2 1Überraschend ist es nicht, dass traditionelle Druckereien große Online-Druckdienstleister wie diedruckerei.de intuitiv zunächst nicht zu ihren Freunden zählen. Wie in anderen Branchen wird auch im Druckgewerbe das relativ junge Geschäftsfeld des E-Commerce überwiegend kritisch betrachtet, scheint doch die eigene Existenz vom ungebrochenen Trend zum Bestellen im Internet bedroht. Die rasante Entwicklung des Onlinedrucks hat zweifellos Auswirkungen auf traditionelle Druckbetriebe. Durch die Produktion auf Sammelformen und die Skaleneffekte, die sich aus dem industriellen Drucken ergeben, können Kunden besonders günstige Preise geboten werden. Trotzdem sollten große Onlinedruckereien nicht als „Fluch“ verurteilt werden. Denn sie haben der Druckbranche Wachstumszahlen und neue Kunden verschafft sowie auch die Nachfrage nach Großformatprodukten angetrieben.

Aber genauso wenig, wie z.B. Amazon das Ende des Einzelhandels bedeutet, können Druckaufträge in Zukunft ausschließlich online abgewickelt werden. Onlinedruck kann vieles gut und manches schlichtweg nicht. Denn das Geschäftsmodell basiert auf der Produktion standardisierter Drucksachen. Kein Onlineshop kann Spezialanfertigungen, eine intensive persönliche Beratung und die Gestaltung von Druckdaten für Laien bieten – dies wird auch zukünftig die Domäne spezialisierter Druckereien bleiben.

Als große deutsche Onlinedruckerei, die aus einer regionalen Akzidenzdruckerei entstanden ist, versteht sich Onlineprinters nicht als Konkurrenz, sondern als Partner von klassischen Druckereien und Werbetechnikern. Wir können für sie einspringen, wenn eigene Kapazitäten fehlen und Standardprodukte in sehr guter Qualität günstig für den Wiederverkauf anbieten. Durch Onlinedruckereien können stationäre Händler zudem ihr Angebotsportfolio ergänzen – zum Beispiel durch Planen, Flaggen und Werbeschilder im zentimetergenauen Wunschformat. Dabei müssen Wiederverkäufer nicht befürchten, dass ihnen so Kunden ab geworben werden. Gute Onlinedruckereien versenden Aufträge in neutraler Verpackung, mit neutralem Lieferschein und Wunsch-Absenderadresse. „Dropshipping“, also der Direkt-Versand vom herstellenden Onlinedrucker an den eigenen Kunden, ist im Standardversand zum Beispiel bei diedruckerei.de sogar kostenlos.

diedruckerei 1 1Gerade im LFP-Bereich können Onlinedrucker als Zulieferer fungieren. Ein Kunde wünscht sich heute für seinen Marketingmix mehr als nur Flyer. Nichtindustriell fertigenden Druckereien ist es kaum möglich, neben Offset- und Digital- auch Großformatdruck anzubieten und individuell gestaltete Werbeplanen oder Magnetschilder zu drucken. Onlinedruckereien hingegen sind „Druckfabriken“ – unser Unternehmen etwa fertigt auf 40.000 qm und 110 Druckwerken. Wir haben den Maschinenpark und die Belegschaft, um im Dreischichtbetrieb mehrere Tausend Aufträge pro Tag zu bearbeiten. Diese Ressourcen ermöglichen es uns, stets auf dem neuesten Stand der Technik zu produzieren. So waren wir zum Beispiel der weltweit erste Käufer der Durst Rho 312R, einer Hochgeschwindigkeits-UV-Rollendruckmaschine für den Bedruck von Mesh- und PVC-Planen.

Die Journalistin und Netzexpertin Kathrin Passig meint: „Wandel ist nicht angenehm, wenn die eigene Position schon gefestigt ist. Jede Veränderung ist dann ziemlich sicher eine zum Schlechteren.“ Jene, die den Möglichkeiten des World Wide Webs offen gegenüber stehen, können trotz veränderter Marktsituation von den internetbasierten Mitbewerbern profitieren. Die Gefahr, Kunden zu verlieren, besteht vielmehr dann, wenn die veränderten Realitäten nicht akzeptiert und die Chancen, die gerade in der Zusammenarbeit mit Online-Partnern liegen, nicht genutzt werden. Natürlich ist ein Druckbetrieb für seinen Erfolg nicht in jedem Fall auf die Zusammenarbeit mit Onlinedruckern angewiesen. Die Kooperationsmöglichkeiten sind jedoch zumindest eine Erwägung wert.

Von Dr. Michael Fries, Geschäftsführer der Onlineprinters GmbH - diedruckerei.de

diedruckerei 4 1Dr. Michael Fries ist Geschäftsführer der Onlineprinters GmbH. Das Unternehmen betreibt diedruckerei.de sowie 13 internationale Webshops unter dem Markennamen Onlineprinters. Zuvor war Fries als Vorstand des Fotobuch-Herstellers CEWE Color für dessen deutsche Betriebe und den Aufbau der B2B-Onlinedruckerei Viaprinto verantwortlich. Internationale Managementerfahrung sammelte er bei der Boston Consulting Group, davor leitete er bei der Bertelsmann AG die Produktion von Mohn Media in den Bereichen Vorstufe und Bogendruck.

Mehr Informationen: http://www.diedruckerei.de

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