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Freitag, 12 Februar 2010 13:09

Hagemann: Erstes Fab Lab in Aachen eröffnet

In der kleinen Werkstatt wird jeder zum Produzenten – etwa mit Lasertechnik aus dem Hause der Franz Hagemann GmbH. Ein Kabelwickel wird benötigt, damit sich die Kopfhörer des iPods nicht immer verheddern? Eine Ablage fürs Handy oder neue Turnschuhe? Dann drucken Sie diese Produkte doch einfach aus. Das klingt wie eine unglaubliche Zukunftsvision, soll aber schon bald Realität werden. Und zwar in so genannten Fab Labs – öffentlichen Werkstätten, in denen jeder an PC-gesteuerten Werkzeugmaschinen arbeiten kann. Der Lehrstuhl Medieninformatik unter der Leitung von Prof. Dr. Jan Borchers eröffnete am 7. Dezember an der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) Aachen das erste Fab Lab Deutschlands. Ob angehende Maschinenbauer oder Hobby-Designer, Privatpersonen oder Unternehmen – alle haben die Möglichkeit, mit den Hightech-Geräten eine Produktidee oder eine technische Entwicklung direkt in einen Prototypen umzusetzen. Fab Lab ist die Abkürzung für Fabrication Laboratory. Entwickelt wurde die Idee am Massachusetts Institute of Technology in Boston in den USA, wo im Jahr 2002 das erste Labor eröffnete. Heute gibt es über 35 Werkstätten dieser Art weltweit, die alle die so genannte Fab Lab-Charta unterzeichnet haben. In dieser verpflichten sie sich, ihre Einrichtung der Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen. Die Labore sind unterschiedlich ausgestattet, doch es gibt eine Standardausrüstung, die auch in Aachen vorhanden ist. So können die Besucher des Fab Labs aus dem Internet geladene Gegenstände nicht nur auf Papier, sondern als reale Objekte ausdrucken. Ein 3D-Drucker erzeugt aus einem Computermodell einen echten Gegenstand aus Kunststoff, ein CO2-zingLaser der Marke cameo schneidet mit höchster Präzision beliebige Materialien wie Holz oder Kunststoff und beschriftet diese auch. Michael Ebel, Vertriebsleiter von cameo-Lasersystemen bei der Firma Franz Hagemann am Standort West, freute sich über den Start der etwas anderen Werkstatt: „Sie eröffnet interessierten Gruppen den Zugang zu hochmoderner Technik und Produktionswissen. Im Fab Lab können wir zeigen: Unsere Laser sind ganz einfach von jedermann zu bedienen und eignen sich auch für den Hausgebrauch.“ Eine Platinenfräse und weitere Geräte sind ebenfalls vorhanden. An den Hightech-Werkzeugmaschinen entstehen unter Anleitung von Institutsmitarbeitern der RWTH bereits erste Produkte. Die Ideengeber müssen lediglich die Materialkosten tragen. Potenzielle Neugründer und Interessierte treffen sich am Samstag, den 27. Februar, von 10 bis 19 Uhr in einem Fab Lab Camp im Wilhelm Wagenfeld Haus in Bremen, um sich über die Einführung der Technologiezentren zu beraten und auszutauschen.

Mehr Informationen: http://fablab.rwth-aachen.de