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Freitag, 09 Dezember 2016 09:55

Interview mit Tom Cloots, Manager Marketing Industrial Inkjet bei Agfa Graphics

Agfa Graphics hat auf der InPrint im November 2016 in Mailand eine große Auswahl an digital bedruckten Industrieprodukten präsentiert. Im Umfeld dieser Messe entstand nachfolgendes Interview mit Tom Cloots, Manager Marketing Industrial Inkjet bei Agfa Graphics, darüber, wie sich Agfa Graphics in diesem Bereich aufstellt.

Agfa zeigte sich auch auf der InPrint2016 in Mailand. Können Sie uns zu den Tätigkeiten im industriellen Druckbereich etwas genauer erklären?

Von Anfang an ging es bei Agfa eigentlich immer um Bebilderungstechnik. Agfa Graphics ist ein Zulieferant für die Druckbranche mit Lösungen für die Vorstufe, Maschinen sowie Platten und Software und für den Bereich Sign und Display, sprich Wide-Format Lösungen inklusive Software. Farben, Tinten und Drucktechnologie sind uns also nicht fremd, es steckt sozusagen in unserer DNA. Aufgrund dieses Knowhows sind wir auch aktiv in dem Segment Industrial Printing.

Wie wichtig soll Industrial Printing werden für Agfa’s Geschäft?

Industrieller Druck ist ein eher genereller Begriff und umfasst mehrere Technologien. Im Wesentlichen hat es kaum etwas zu tun mit der konventionellen grafischen Industrie außer, dass auch Tinte auf ein Substrat aufgebracht wird so zu sagen. Allerdings ist jetzt schon klar, dass sich derzeitige Prozesse weitgehend ändern und auch das neue Prozesse entstehen werden. Seitdem Gegenstände oder Teile von Produkten bedruckt werden (können) hat es bei dessen Produktion schon viele Herausforderungen gegeben.

Welche Produkte führt Agfa, die als Industrial Printing bezeichnet werden könnten?

Agfa Interview TomCloots Tubes8 small 1Als Zulieferer für die Industrie helfen wir vor allem, dass die komplette Produktionskette effizienter wird, Durchlaufzeiten kürzer und, wenn möglich, Kosten gesenkt werden. Unsere breite Palette an Tinten sorgt mit dafür, dass diese Ziele erreicht werden können. So ermöglichen unsere UV-Tinten das Bedrucken auf allerhand Materialien, wie zum Beispiel auf Türen oder Tischflächen. Andererseits gibt es z.B. die Low-Migration Tinten, die eingesetzt werden können bei Getränkeflaschen oder Butterdosen, wobei es dann darum geht mehr Abwechslung in der Bebilderung möglich zu machen, aber auch die Personalisierung oder kleinere Stückzahlen. Es sollte erwähnt werden, dass auch unsere Wide-Format Maschinen hin und wieder eingesetzt werden und die Lücke schließen, sei es Inline mit der Produktion oder In-House. Darüber hinaus bieten wir auch unsere Workflow- und Color Managementlösungen in diesem Bereich an mit der Erfahrung aus dem Druckgeschäft.

Was sind die Herausforderungen beim Entwickeln von Produkten für das Industrial Print Segment?

Wir bauen auf die Expertise, die wir bei Tinten, Farbe, Automatisierung und Bebildern haben und sind fest davon überzeugt, dass diese notwendig ist für die weitere Entwicklung. Inzwischen haben wir neue Partnerschaften aufgebaut mit kreativen Industriepartnern mit denen wir dieses Know-how in Druck und Drucktechnologie in wahrsten Sinnes des Wortes teilen. Inzwischen sind daraus gezielte Entwicklungen entstanden auf Agfa Inkjet Technik basierend und integriert in die Produktionskette des Endkunden.

Was hat Agfa auf der InPrint gezeigt?

Agfa Interview TomCloots wallpaper small 1Wir sehen die InPrint als seine Plattform, wo wir mehr und neue Kontakte finden in der Industrie und im Bereich von Systemintegratoren die den Print – das Drucken – einbauen wollen. Es ist eine Technologiemesse, wo die Besucher Projektlösungen suchen und nicht so sehr irgendwelche fertigen Maschinen zum Beispiel, obwohl es die dort auch gibt. Wir promoten, wie gesagt, Technologie und Drucklösungen mit Beispielen wie sie schon heute im Markt eingesetzt werden. Wir haben eine Auswahl an Beispielen wie Zahnpastatuben, Seifendosen, größere Container- und schachteln, PET Flaschen und Stühle aber auch Fußboden und Tapete sowie Verpackungen aus den Pharmabereich, alles mit Agfa Tinten, gezeigt. Die Besucher haben sie gesehen, berührt und uns anschließend Fragen gestellt in Richtung Änderungen und Alternativen für deren Prozess.

 

Agfa setzt also sehr auf Industrial inkjet. Sehen Sie irgendwann mal Sparten in der Industrie, wo Inkjet die konventionellen Technologien völlig ersetzen könnte?

Wir bieten ja Technologie an und merken, dass die tatsächlich jeden Tag benutzt wird. Der Endverbraucher merkt davon gar nichts und wüsste nicht, mit welcher Technologie das eine oder andere bedruckt oder hergestellt wird. Laminatboden und auch Fliesen haben sich inzwischen weitgehend mit digitalen Alternativen beschäftigt. Überhaupt hat sich im Dekorationsgeschäft schon vieles getan, z.B. personalisierte Tapete gibt es schon länger. Im Verpackungsbereich werden digitale Alternativen auch eingesetzt, meistens für Sonderanwendungen oder Werbeartikel, aber nicht nur. Es ist also ein deutliches Zeichen, dass die Industrie die digitalen Alternativen kennenlernt und sie einsetzen will um sie optimal im Prozess einzupassen.

Agfa ist ein InPrint Sponsor. Inwieweit meinen Sie, dass diese Messe beiträgt zur Entwicklung in diesem Industrial Print Bereich?

Es gibt deutlich einen Bedarf nach sinkenden Lagerkosten, personalisierten Produkten, Mass Customization und die Möglichkeit, auf Trends und Mode schneller eingehen zu können. Zum Schluss wollen wir alles schlauer und gemäß den Kundenwünschen machen können. Mit inkjet und einer Ladung Kreativität kann man tatsächlich Arbeitsabläufe überdenken und neue Möglichkeiten kreieren. Wir glauben schon, dass die InPrint, die sehr auf Innovation setzt, eine Plattform ist, wo sich die Experten treffen, Ideen austauschen und erfahren, wie neue Technologien in Produktionsprozesse integriert werden können.

Mehr Informationen: http://www.agfagraphics.com

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